
Alles komplett contemporary parallel
Ein Blick auf die Hauptstadt: Was zeigten uns die jüngsten Kunstmessen in Wien? Wie haben uns für Sie umgesehen.
Die Zeiten sind hart, für Kunst seien sie härter. Sagen viele. Doch die Gegenfrage lautet: Erinnern Sie sich noch an eine Zeit wo „alles super“ war? Nein? Eben – IMMER war alles schwierig. Seit einem gefühlten halben Jahrhundert heißt es stets „In schwierigen Zeiten wie diesen“. Entweder wir müssen den Gürtel enger schnallen, oder es ist sonst wie alles ernst und schwierig.
So ist es auch in der Kunst. International agierende Auktionshäuser beklagen Rückgänge, große Galerien denken öffentlich über Kündigungen nach und die Subventionen sollen angeblich auch überall gekürzt werden.

Es ist richtig, die 30. Auktion des rührigen Auktionshauses Ressler in Wien im September 2025 fiel, sagen wir, durchwachsen aus (Fotos von einigen Losen oben). Einerseits blieben viele der Lokalcelebrities wie Ernst Fuchs, Wolfgang Hütter, Oswald Oberhuber oder Günther Brus unverkauft liegen (trotz tw. moderater Rufpreise).
Doch mit der 210 x 137 cm großen Martha Jungwirth (Los 9, Ohne Titel) kam das Haus auf 190.000 Euro, man war damit doch sehr zufrieden. Gesamteindruck aber dennoch: Schwierig.
Einige Impressionen aus der Parallel – nähere Infos zu Künstlern und Preisen gerne per Nachfrage. Fotos © gR
Besser schien sich die Parallel Vienna von der Gunst der Stunde zu laben, jedenfalls verwies man auf eine Rekordbesuch. In der Tat, am finalen sonnigen Sonntag drängelten sich die Massen, zeitweise war kein Durchkommen mehr. Viele rote Punkte, von denen zwei Tage zuvor erst nur wenige Vorboten zu sehen waren …
Impressionen von der viennacontemporary – nähere Infos zu Künstlern und Preisen gerne per Nachfrage. Fotos © gR
Die Parallele zur Parallel ist die viennacontemporary, wieder in der Messehalle D. Hier ging es ruhiger zu, allerdings deshalb nicht unambitionierter. Wobei: Über 15.000 Besucher:innen waren auch bei der VC – Die neue Gangformation (mit zentralem Platz im diagonalen X der Stände) macht Platz und lässt Raum für Gespräche. Wir haben interessante Kunst wahrnehmen dürfen. Vielleicht ist die eine oder andere Künstlerin nächstes Jahr im Waldviertel zu sehen.
Die Messeleitung berichtete anschließend über eine Reihe von guten Verkäufen. Siehe >> viennacontemporary