Über Éric Ruelland
Er ist leicht zu finden in Paris. Gleich neben dem Rathaus für den 1. Arrondissement. Dort, in einem ziemlich winzigen Dachstübchen eines ehrwürdigen Altbaus, mit gutem Licht und schönem Überblick über die Innenstadt, entwirft und verwirft, malt und übermalt er seine Kompositionen.
Illustrationen für Paul Éluard
Éric Ruelland hat 2023 den Auftrag bekommen, ein Buch des wohl berühmtesten Surrealisten Frankreichs Paul Éluard zu illustrieren. Viele der 80 Gedichte Éluards „Les raisons de rever“ setzte Éric Ruelland mit einer diffizilen Collagetechnik um. Einig davon sind in der Galerie REINBERG zu sehen.
Ruelland vermag auch mit Texturen zu spielen, mit Papierschnipsel, die er in die Farbe legt, mit Sandkörnern, die mit feinen Messerchen drapiert werden. Die farbigen Bereiche interagieren auf diese Weise, gleichen sich aus oder geraten ins Ungleichgewicht, wobei eine gesamtheitliche Harmonie auf der Leinwand entsteht.
„Wenn ich mit dem Malen beginne, habe ich keine genaue Vorstellung davon, was ich als Endergebnis erreichen möchte, aber ich lasse mich immer von meinen Emotionen leiten. Ich entscheide über das Format und die Farbpalette, mit der ich arbeiten möchte. Abhängig von den Ergebnissen der ersten Striche entscheide ich dann, welche Richtung und Bewegung ich ausführen möchte.“
Éric Ruelland über die Farben in einer seiner Serien, der „PINK OBSESSION“: „In einigen meiner Gemälde habe ich sehr viel Rosa verwendet. Es ist lustig zu sehen, wie die Menschen mit der Farbe Rosa umgehen. Jede Farbe hat eine Geschichte, eine soziologische Assoziation, eine kulturelle Projektion.
Manche Menschen lieben Rosa, andere hassen es. Die einen finden sie zu mädchenhaft, die anderen lieben sie, weil sie mit Mädchenhaftigkeit assoziiert wird. Aber Rosa ist eine Farbe, die unabhängig von unserer kulturellen Assoziation einen eigenen Bildwert hat. Ich habe beschlossen, die Gemälde, in denen viel Rosa vorkommt, in einer eigenen Serie zusammenzufassen, der Pink Obsession-Serie.“

Éric Ruelland
Éric Ruelland wurde 1972 in Frankreich in Saint-Germain-En-Laye in der Nähe von Paris geboren. Seine Familie stammt aus der Bretagne. Malen ist für ihn ein Spiel mit dem Zufall.
Éric Ruelland experimentier permanent mit Pinselstrichen, die Tropfen – „Fehler“ – erzeugen, die aber natürlich keine Fehler sind, sondern vielmehr eine beeindruckende Tiefe verleihen.