KÜNSTLER*INNEN

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Philippe Hérard schwimmt in makelloser Pose – aber wackeligem Grund. © Hérard
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Philippe Hérard – Cent-Titres in der Galerie REINBERG

    Philippe Hérard redet nicht viel. Er schaut, beobachtet, registriert. Und malt. Er malt die Welt nach eigenen Erkundungen, nach eigenen Schlussfolgerungen. Das führt zu bizarren Ergebnissen auf Leinwand oder Karton. Karton? Ja, die Pappen, die Philippe Hérard in seinem kleinen Pariser Studio, seinem Maleruniversum, seit 20 Jahren veredelt, sind ihm mehr als sympathisch. Sie sind ja auch Teil der täglichen Realität. Pappendeckel finden sich überall.

    Street-Art ist eine Spezialität von Philippe Hérard. Hier eine Wandmalerei in der Rue des Pyrénnées/Paris aus dem Jahr 2019.

    Sie passen auch quasi spirituell zum Maler mit dem sanften Blick: Philippe Hérard war und ist in Frankreich ein sehr bekannter Streetworker – er bemalt Häuserwände. Mal mit Enten, Vögeln, Fischen, fast immer mit ihm selbst mittendrin. Es sind, in den vergangenen Jahren, zunehmend und überwiegend Selbstporträts. Witzige, bizarre, lustige, verstörende Nachdenkspiralen, die sich da auf die Leinwand oder eben auf Karton verirren. Philippe ist ein nachdenklicher, ruhiger Typ, der statt Wortwitz einer Philosophie der tagtäglichen Lebensbewältigung mittels Malwitz frönt.

    Seine Bilder sind nicht ernst zu nehmen – oder tiefernst. Wer hat schon kleine Koffer an den Füßen oder sitzt verkehrt herum auf einer Kuh, noch dazu mit Schwimmreifen und Paddel ausgerüstet?

    Wer länger hinsieht, erkennt nicht nur Philippe, sondern auch sich selbst, seinesgleichen, unseresgleichen. Irgendwie nimmt Hérard uns die kleinen Schrecken und die Angst vor dem kommenden Tag von den Schultern. Indem er uns zeigt: Erstens, ich hab dieselben Sorgen und zweitens es ist alles halb so wild. Nimm’s mit Humor!

    Nehmen wir, Philippe. Abgemacht.

    Noch ein Statement vom Künstler himself, der eine ganz große Reihe von erfolgreichen Ausstellungen in Frankreich hinter sich hat:

    Kurze Erklärung zu meinen Titeln:  Alle meine Bilder tragen den Titel „Cent titres“ (Hundert Titel).
    Ich erkläre es, weil es sich dabei um ein französisches Wortspiel handelt. Wenn ein Künstler keinen Namen für sein Werk hat, nennt man es „sans titre“ (ohne Titel).  Ich ersetze „OHNE Titel“ durch „Hundert Titel“.  Im Französischen steht das Wort „cent“ auch für die Zahl 100. Das ist so, als würde ich jedes meiner Werke mit „100 Titel“ betiteln. 
    Also: „CENT-TITRES“ (HUNDERT TITEL).

     

    Lassen wir Philippe noch einmal selbst zu Wort kommen. 

    MEIN KÜNSTLERISCHER ANSATZ

    „Poetisch, launisch, absurd, traumhaft… Seit über 35 Jahren übersetze ich durch das Prisma einer unerwarteten Bildsprache meine Fragen über den Menschen und die Gesellschaft, die ihn bedingt.

    Einsamkeit, Sehnsucht nach Flucht, Träumerei… Jedes Gemälde spiegelt, so hoffe ich, die Suche nach einem subtilen Gleichgewicht der Existenz zwischen kollektiver Identität und Selbstwertgefühl wider. Mit meinen eigenen Codes entführe ich die Vorstellungskraft in eine neue, von Zwängen befreite Realität, deren Absurdität ebenso verstört wie fasziniert, wobei der Geist Gefallen daran findet, Darstellungen außerhalb der Normen zu entdecken.

    Diese schrägen Bilder, in denen ich mich oft selbst inszeniere, schwirren in meinem Kopf herum und ich finde in der Malerei ein befreiendes Ventil. Ich denke, dass meine Bilder sich jeder Verhaltenslogik entziehen und einen intimen Austausch mit dem Betrachter herstellen, da sie wahre Blasen außerhalb der Zeit sind. Eine einfache Einladung zu einer Reise, um neue Geschichten an der Grenze zwischen Traum und Realität zu entdecken, die die Widersprüche unserer Zeit mit Leichtigkeit widerspiegeln.“

    Künstler*in Portrait
    Philippe Hérard

    Philippe Hérard ist einer der prononciertesten Künstler in Frankreich, der mit seinen hintergründigen, poetischen, nachdenklichen Bildern besticht. Geboren 1966, ist der Pariser nun schon seit Jahrzehnten auch als Muralist tätig. Als Maler und Bemaler von Hauswänden, auf die er seine Träumereien und skurrilen Kompositionen aufs große Format überträgt.

    GALERIES

    – Galerie Mathgoth, Paris (FR)
    – Le Cabinet d’amateur, Paris (FR)
    – Artcan Gallery, Marseille (FR)
    – Galerie Barthelemy Bouscayrol, Biarritz (FR)
    – B.east Gallery, Florence (IT)

    A VENIR :

    – Exposition personnelle à partir du 26 juillet 2024 – galerie Reinberg, Eggern (Autriche)
    – Exposition personnelle à partir du 4 octobre 2024 – galerie Very Yes, Île de la Réunion
    – Interventions dans le centre ville d’Aurillac (Cantal) août 2024

    EXPOSITIONS PERSONNELLES 2024

    – « Format court » galerie Barthélemy Bouscayrol, Biarritz
    – « Insolitude » galerie Catherine Pennec, Clermont-Ferrand

    2023

    – « Voyageur Immobile » galerie Mathgoth, Paris
    – « Mes aventures » galerie Barthelemy Bouscayrol, Biarritz
    – « Urban Ar Fair Paris 2023 » Artcan Gallery