Paris, c’est la culture
Die Paris+ par Art Basel und viele Galerien und Museen zeigten im Herbst 2023, wie die Hauptstadt europäischer Kultur heißt.
Die Paris+ par Art Basel war im sympathischen Grand Palais Éphémère nahe dem Eiffelturm untergebracht und das tut ihr gut. Ein formidabler erster Tag war geprägt von regem Publikumsinteresse und hohen Verkäufen. „Die französischen Galerien behaupten sich an der Spitze“ titelte „The Art Newspaper“.
Jean-Michel Basquiat, The Ruffians, 1982, Galerie Van de Weghe, New York, Foto: Herbert Starmühler
Die David Contemporary Gallery präsentierte einen Picasso um 25 Millionen Euro und einen schönen Nicolas de Staël um 7 Millionen. Mark Rothko bei der Pace Gallery um 40 Millionen Euro nicht zu vergessen. Pace hatte überhaupt zu einer Art Rothko-Revival geladen: Die Galerie zeigte 35 Künstler*innen, die eine Hommage an Rothko angefertigt hatten.
Diego Cibelli war mit dieser Relief-Arbeit (Ti avrei rubato, 2023) aus Porzellan vertreten. Galerie alfonsoartiaco, Napoli. Foto: Herbert Starmühler
Aber auch abseits der High-Level-Messe ging es in Paris in den wichtigen Ausstellungs-Monaten Oktober und Paris hoch her: Thaddaeus Ropac präsentierte in Paris-Marais unter anderem die feinen, großformatigen Arbeiten von Lisa Brice. Diese Schau ist noch bis zum 23. Dezember zu sehen.
Lisa Brice, präsentiert von der Galerie Thaddaeus Ropac. Foto: Herbert Starmühler.
Auch auf so manchem Outdoor-Gelände wurde und wird in Paris Kunst präsentiert. Am augenfälligsten vielleicht die silberne Welle des Schweizer Skulpturisten Urs Fischer am zentralen Place Vendôme. Ein Hingucker und Publikums-Magnet.
Eye-Catcher am Place Vendôme. Der Schweizer Urs Fischer mit seiner Aluminium-Welle. Galerie Gagosian, New York. Foto: Herbert Starmühler
Immer wieder empfehlenswert ist übrigens das Musée du Quai Branly – Jacques Chirac. Das ist das (auch architektonisch sehenswerte) nationale französische Museum für außereuropäische Kunst. Die Ausstellung ist nicht – wie ansonsten in Europa üblich – nach ethnologischen Gesichtspunkten konzipiert, sondern betont die künstlerischen Eigenschaften der Ausstellungsstücke.
Musée de Quai Branly: Bestechend schon wegen der Präsentation der künstlerischen Masken und Figuren Afrikas. Foto: Herbert Starmühler
Passt gut zur AKAA, der „Also Known As Africa“, einer Schau führender afrikanischer Künstler*innen. Die AKAA im Carreau du Temple, bewies wieder einmal, wie ausdrucksstark, vielfärbig und hintergründig afrikanische Maler*innen und Skulpturist*innen ans Werk gehen. Ob Textilien, Autoreifen oder Blechdosen – jedes Mittel ist recht und erwünscht. Manche Aussteller wie die Gallery 193 (mit April Beys Stoff-Porträt-Kreationen um 24.000 Euro und mehr) durften sich über schnelle Verkäufe freuen.